Biathlon-JWM: Die hoffnungsvollsten ÖSV-Sportler

Nur noch wenige Tage bis zum Beginn der 27. Februar die IBU-Biathlon Jugend- und Junioren Weltmeisterschaften in Obertilliach. Von 27. Februar bis 7. März kämpfen die besten Nachwuchs-Biathleten der Welt bei 16 Bewerben in Osttirol um Medaillen. Die ÖSV-Athleten um Anna Gandler und Lea Rothschopf wollen wie die frisch gebackene
Weltmeisterin Lisa Hauser bei ihrer ersten JWM in Obertilliach im Jahr 2013 aufzeigen. Hauser gewann damals Silber und Bronze!

Die Loipen sind präpariert, der Schießstand im Biathlon- und Langlaufzentrum in Obertilliach befindet sich in perfektem Zustand. Am vergangenen Wochenende fanden für die Jugend- und Junioren-AthletInnen in Windischgarsten die letzten beiden Rennen statt. Die Kader für die Heim-WM, wo bei jedem Bewerb je vier ÖSV-AthletInnen starten, sind fixiert. In diesem Corona-Jahr sind sämtliche internationalen
Junioren-Bewerbe ausgefallen. Deshalb bestritt Friedrich Pinter, Gruppentrainer der Junioren, mit seinen Mannschaften zuletzt eine dreiwöchige IBU-Tour und zudem die Europameisterschaften in Duszniki Zdroj. Genau dort zeigte eine hoffnungsvolle ÖSV-Sportlerin auf: Anna Gandler, Tochter des Langlauf-Olympiamedaillengewinners Markus Gandler, schaffte inmitten der Weltelite einen starken zwölften Platz im Einzel. Der Einzel-Bewerb ist auch ihr Auftaktrennen am kommenden Sonntag in Osttirol.

Zwei ÖSV-Sportlerinnen in der Auslage

Die 20-jährige Anna Gandler aus Kitzbühel ist auch jene Sportlerin, die bei Olympischen Jugend-Spielen und Jugend-Weltmeisterschaften bereits Medaillen gewann. „Von der komplexen Leistung mit Schießen und Laufen ist Anna sicherlich die Beste im Kader. Die 19-jährige Lea Rothschopf aus Kuchl in Salzburg ist eine der besten Langläuferinnen, doch im Schießen muss sie sich noch verbessern. Den beiden traue ich aber Top-Ten-Plätze zu“, beschreibt Pinter.

Bei den Junioren fehlt laut Friedrich Pinter derzeit ein Aushängeschild vom Formate eines Felix Leitner oder Dominik Landertinger. Die internationalen Vergleiche in diesem Jahr fehlen, aber der starke Schütze Dominic Unterweger aus Tirol und der Hochfilzener Thomas Postl zählen zu den stärksten Österreichern. „Eine Prognose sowohl für die JuniorInnen ist schwer abzugeben. Wenn unsere AthletInnen ihre Trainingsleistungen abrufen können, wären Top-Ten-Plätze möglich. Im Kampf um die Medaillen schätze ich vor allem Deutschland, gefolgt von Norwegen und Russland sehr stark ein“, führt Pinter weiter aus.

Den Heimvorteil in Obertilliach im Lesachtal, „unserem zweiten Wohnzimmer neben Hochfilzen“, will der ÖSV auf alle Fälle ausnützen. Ab Dezember wurden fünf Wochen in Obertilliach trainiert und die Vorbereitungen auf die Heim-WM verliefen sehr gut. „Wir kennen das Gelände und den Schießplatz wie unsere Westentasche und besser konnten wir uns nicht vorbereiten“, sagt Pinter, der sich mit seinen Schützlingen ab Donnerstag in die Corona-Blase in Obertilliach begibt.

Volksschüler aus Obertilliach bastelten „Zuschauer“


Durch die Corona-Krise sind natürlich Zuschauer bei der Biathlon-JWM nicht zugelassen. „Wir hätten mit sehr vielen Zuschauern gerechnet. Leider machte uns die Krise einen Strich durch die Rechnung. Aber als sehr kreativ haben sich unsere VolksschülerInnen erwiesen“, sagt Matthias Scherer, Geschäftsführer des Biathlon- und Langlaufzentrums. Die Volksschüler von Obertilliach haben fast echte Fans – aus Holz –
angefertigt. „Das war eine tolle Aktion und die Kinder waren begeistert. Wir haben rund 40 Holzfans, die wir vor den ORF-Kameras gut ins Bild rücken werden. Und auch die Eltern der Kinder waren dabei, sie haben viele alte Skibekleidung gespendet“, freut sich Andreas Mitterdorfer, Direkter der Volksschule von Obertilliach.